专利摘要:
Eswird ein Polymermischung vorgescchlagen, die ein vernetzbares und/oderein thermoplastisches Polymerisat, gefällte Kieselsäure alsFüllstoff sowie übliche Hilfs-und Zusatzstoffe enthält.Zur dauerhaften Erniedrigung der Viskosität der Mischung wird mindestenseine Aminoverbindung zugegeben, die ausgewählt ist aus der Gruppe derAminosäureester,Aminosäureamide, N-Acylaminosäuren, N-Acylaminosäureester,N-Acylaminosäureamidesowie deren Reaktionsprodukte mit Aminen und Diaminen. Ferner wirdein Verfahren zur Senkung der Viskosität einer kieselsäuregefüllten Polymermischungvorgeschlagen, bei dem in die Polymermischung mindestens eine Aminoverbindungeingearbeitet und gleichmäßig darin verteiltwird. Fettsäurederivatedes Sarkosins werden als Kautschukadditive verwendet.
公开号:DE102004005132A1
申请号:DE102004005132
申请日:2004-02-02
公开日:2005-08-18
发明作者:Joachim Dr. Bertrand;Manfred Hensel;Lutz Kirchner;Henning Dr. Umland
申请人:Schill and Seilacher "Struktol" AG;
IPC主号:B60C1-00
专利说明:
[0001] DieErfindung betrifft eine Polymermischung, enthaltend ein vernetzbaresund/oder ein thermoplastisches Polymerisat, gefällte Kieselsäure alsFüllstoffsowie bei der Kautschuk- und Kunststoffverarbeitung übliche Hilfs-und Zusatzstoffe, ein Verfahren zur Senkung der Viskosität einerkieselsäuregefüllten Polymerisatmischungsowie die Verwendung von Fettsäurederivatendes Sarkosins zur Senkung der Viskosität einer kieselsäuregefüllten Polymerisatmischung.
[0002] Gefällte Kieselsäure alsFüllstoffin Kautschukmischungen und Kunststoffen dient zum einen der Verbilligungdieser Compounds, führtaber bei geeigneter chemischer Anbindung an die Polymermatrix auchzu einem hervorragenden Verstärkungseffekt.
[0003] ImGegensatz zu hydrophoben Rußen,die in großemMaße zumFüllenund Verstärkenvon Compounds genutzt werden, ist Kieselsäure hydrophil. Die in den Compoundsverwendeten Polymere, wie z.B. NR, BR, IIR, SBR, EPDM, PP, PE etc.,sind durchweg hydrophober als Kieselsäure und bauen somit keine Wechselwirkungenzu dieser auf. Deshalb werden in Kautschukmischungen Silane alsBindeglied zwischen Kieselsäureund den gebräuchlichenPolymeren verwendet, die gelegentlich auch als „Silankupplungsmittel" bezeichnet werden,weil sie sowohl zur Kieselsäurehin als auch zum Polymer eine kovalente Bindung aufbauen, die denbeiderseitigen Kontakt sicherstellt.
[0004] Beider Verarbeitung von gefällterKieselsäuretreten aufgrund dieser Verhältnisseerhebliche Probleme auf. Die fürein gutes Eigenschaftsbild der Kautschukmischung bzw. des Kunststoffsnotwendige gleichmäßige undfeindisperse Verteilung des Füllstoffswird oft nicht erreicht. Man hat deshalb versucht, diese Schwierigkeitendurch Verwendung von leichter dispergierbaren Kieselsäuretypenzu reduzieren. Diese Produkttypen ermöglichen zwar eine verbesserteDispersion, die Agglomeration der Kieselsäurepartikel wird aber nichtunterdrückt.ProzeßrelevanteEigenschaften, wie die Konstanz der Viskosität auch über längere Zeiträume, eine geringe Viskosität bei derVerarbeitung und kurze Mischzeiten, werden so nicht in ausreichenderWeise erreicht.
[0005] DieVerwendung von Silanen führtaufgrund ihres oberflächenaktivenund hydrophobierenden Effekts zu einer signifikanten Absenkung derMischungsviskosität.Aber die „Lagerstabilität" der Viskosität, alsodie Konstanz der Viskosität über einenlängerenZeitraum von beispielsweise drei bis sechs Wochen, ist keineswegsoptimal, da nur ein Teil der Oberfläche der Kieselsäureteilchenmit Silanen belegt wird und die Kieselsäurepartikel weiter zur Agglomerationneigen.
[0006] Esist bekannt, daß Prozeßhilfsmittel,wie z.B. Metallseifen und Fettsäureester,vicinale Diole, Glyceride und Polygylceride, zu starken Viskositätsabsenkungenvon kieselsäuregefüllten Compoundsführen.Die verschiedenen Struktol®-Typen der Anmelderinsind beispielsweise solche handelsüblichen Metallseifen und Fettsäureester.
[0007] AusEP-B-0 761 734 sind vicinale Diole, darunter auch Sorbitan-monostearatund Sorbitan-monooleat sowie Trimethylolpropan (TMP) bekannt, dieals viskositätssenkendeProzeßhilfsmittelfür vulkanisierbareKautschukmischungen, insbesondere für den Laufstreifen eines Fahrzeugreifens,verwendet werden. Allerdings ergibt sich aus dieser Druckschriftauch, daß dievicinalen Diole hinsichtlich ihrer viskositätssenkenden Eigenschaften zwarwirksamer sind als Zinkseifen, andererseits aber zu deutlich verändertenProdukteigenschaften, insbesondere nach einer gewissen Alterung,führen,was sich durch erhöhte Spannungswertebei 100 %- und 300%-Dehnung bemerkbar macht. Das Eigenschaftsbilddieser Compounds bleibt also nicht ausreichend lange konstant, wassich insbesondere bei der Reifenherstellung, wo reproduzierbareund standardisierbare Produkteigenschaften aus Sicherheitsgründen unbedingterforderlich sind, sehr nachteilig auswirkt.
[0008] Untersuchungender Erfinder haben gezeigt, daß dieviskositätssenkendeWirkung vicinaler Diole unmittelbar nach Herstellung der Polymerisatmischungengegenüberderjenigen von Zinkseifen zwar gleichwertig ist, nach einer Alterungszeitder Mischungen von vier Wochen jedoch erheblich geringer ist; dieViskositätder Mischungen ist nach vier Wochen erheblich höher als unmittelbar nach ihrerHerstellung. Dies ist vermutlich auf die geringe Bindungskraft derdurch vicinale Diole aufgebauten Wasserstoffbrücken zurückzuführen. Da Mischungen nach derHerstellung bis zur Verarbeitung üblicherweise bis zu 30 Tagelagern, kann dieser Effekt zu erheblichen Problemen sowohl bei derWeiterverarbeitung als auch in den vulkanisierten bzw. ausgehärteten Endproduktenführen.
[0009] DerErfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Prozeßhilfsmittelfür kieselsäuregefüllte Polymermischungenzu finden, das einen hohen, alterungsstabilen viskositätssenkendenEffekt ohne Veränderung produktrelevanterEigenschaften aufweist. Zudem sollen eine maximale Produktivität von Kieselsäuremischungen(Silicamischungen) und eine hohe Umweltverträglichkeit sichergestellt werden.
[0010] DieseAufgabe wird bei einer Polymermischung der eingangs genannten Gattungerfindungsgemäß gelöst durcheinen die Viskositätder Mischung absenkenden Gehalt an mindestens einer Aminoverbindung, dieausgewähltist aus der Gruppe der Aminosäureester,Aminosäureamide,N-Acylaminosäuren,N-Acylaminosäureester,N-Acylaminosäureamidesowie deren Reaktionsprodukte mit Aminen und Diaminen.
[0011] Dieerfindungsgemäß als viskositätssenkendesProzeßhilfsmitteleingesetzten Aminoverbindungen sind nur aus den Elementen Kohlenstoff,Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff aufgebaut und besitzen inihren Moleküleneinen Bereich mit der Fähigkeitzur Ausbildung von mindestens zwei, vorzugsweise drei, Wasserstoffbrückenbindungen,an denen zumindest ein Stickstoffatom beteiligt ist. Es hat sichgezeigt, daß derEinsatz der erfindungsgemäßen Aminoverbindungenin kieselsäuregefüllten Compoundseine deutlich höhere Viskositätssenkungals bekannte Prozeßhilfsmittelbewirkt und daß dieabgesenkte Viskositätim Gegensatz zum Stand der Technik auch nach längerer Lagerung von bis zusechs Wochen auf niedrigem Niveau bleibt.
[0012] Diesonstigen produktrelevanten Eigenschaften werden von den erfindungsgemäßen Aminoverbindungenbei geeigneter Führungdes Mischprozesses in keiner Weise verändert. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäß verwendetenviskositätssenkendenAminoverbindungen toxikologisch unbedenklich, leicht verfügbar undwirtschaftlich verwendbar.
[0013] Vorzugsweiseliegen die Stickstoffatome als Teil einer Amin- oder Amidgruppevor, die Sauerstoffatome als Teil einer Carbonyl-, Carboxyl-, Carboxylat- oder Hydroxylgruppe.
[0014] Besondersbevorzugt wird als Aminoverbindung ein Fettsäurederivat des Sarkosins, d.h.der Methylaminoessigsäure,verwendet.
[0015] Vorteilhaftist die Aminoverbindung ausgewähltaus der Gruppe der Sarkosylester, Sarkosylamide, N-Acylsarkosine(=Sarcoside), N-Acylsarkosinate und N-Acylsarkosinamide.
[0016] AlsFettsäurederivatwird vorzugsweise ein Derivat der Octan-, 2-Ethylhexyl-, Laurin-,Stearin-, Palmitin-, Öl-,Myristin-, Linol-, Linolen- oder Ricinolsäure oder der Kokosfett-Fettsäuren verwendet.
[0017] Besondersbevorzugt wird als Aminoverbindung Stearoylsarkosin (= Stearylsarkosin)und/oder Oleoylsarkosin verwendet.
[0018] Dasvernetzbare Polymerisat der erfindungsgemäßen Polymermischung ist vorzugsweiseein Kautschuk oder eine Kautschukmischung aus der Gruppe der Naturkautschuke(NR), Dienkautschuke (BR, IIR, SBR), Fluorkautschuke, Silikonkautschukeoder Acrylkautschuke, währenddas thermoplastische Polymerisat vorzugsweise Polyethylen (PE),Polypropylen (PP), Polyester, Polyamid oder ein thermoplastischesElastomer wie z.B. EPDM (Ethylen-Propylen-Dien-Terpolymer) ist.
[0019] DerAnteil der viskositätssenkendenAminoverbindung(en) in den kieselsäuregefüllten Compounds sollte im Falleeines Kautschuks oder einer Kautschukmischung zwischen 0,1 und 15Gewichtsteilen je 100 Gewichtsteile Kautschuk bzw. Kautschukmischungbetragen, währendder Anteil 0,05 bis 10 Gewichtsteile je 100 Gewichtsteile thermoplastischesPolymerisat beträgt.
[0020] Beianderen Ausführungsformender erfindungsgemäßen Polymermischungkönnenals Aminoverbindung(en) auch die Reaktionsprodukte der vorgenanntenAminosäurederivatemit Aminen oder Diaminen, beispielsweise synthetische Amidwachse,eingesetzt werden.
[0021] Dieals Füllstoffeeingesetzten Kieselsäurenkönnenentweder als solche oder in Kombination mit weiteren Füllstoffen,wie z.B. Rußen,Kreiden, Silikaten, Alumosilikaten und dergl., verwendet werden.
[0022] Silanekönnenin den erfindungsgemäßen Polymermischungenenthalten sein, sind aber zum Zwecke der Viskositätssenkungnicht zwingend erforderlich. Wenn Silane vorhanden sind, können diefür Kautschuk- undThermoplastmischungen im Handel befindlichen Silane eingesetzt werden,beispielsweise Bis(3-Triethoxysilylpropyl)tetrasulfid(TESPT, etwa in Form der Typen Si69 oder X50S (50 % Ruß) der FirmaDegussa), 3-Mercaptopropyltriethoxysilan, 3-Thiocyanatopropyltrimethoxysilanund dergl.
[0023] Gegenstandder Erfindung ist schließlichein Verfahren zur Senkung der Viskosität einer kieselsäuregefüllten Polymermischung,bei dem in die kieselsäuregefüllte Polymermischungmindestens eine Aminoverbindung eingearbeitet und gleichmäßig darinverteilt wird und wobei die Aminoverbindung ausgewählt wirdaus der Gruppe der Aminosäureester,Aminosäureamide,N-Acylamino säuren,N-Acylaminosäureester,N-Acylaminosäureamidesowie deren Reaktionsprodukte mit Aminen und Diaminen.
[0024] VorteilhafteAusführungsformendes erfindungsgemäßen Verfahrenssind durch die Merkmale der Patentansprüche 13 bis 22 gekennzeichnet.
[0025] Schließlich istGegenstand der Erfindung die Verwendung von Fettsäurederivatendes Sarkosins zur Senkung der Viskosität einer kieselsäuregefüllten Polymermischung,vorzugsweise die Verwendung von Fettsäurederivaten des Sarkosinsals Kautschukadditive, und besonders bevorzugt die Verwendung vonFettsäurederivatendes Sarkosins bei der Herstellung eines Laufstreifens für Fahrzeugreifen.
[0026] Eswurde nämlich überraschenderweisegefunden, daß beider erfindungsgemäßen Verwendungdieser Substanzen die Wechselwirkungen zwischen den Füllstoffteilchenuntereinander am effektivsten erniedrigt werden, verglichen mitden bekannten Metallseifen, Glyceriden und vicinalen Diolen, wasbeim Extrudieren der Kautschuk- bzw. Kunststoffmischungen eine erhöhte Spritzquellungbewirkt. Dies führtzu einer höherenExtrusionsrate und zu einer direkten Effizienzsteigerung bei derExtrusion der Mischungen in der Produktion, vorzugsweise in derReifenproduktion. Darüberhinaus bewirken die erfindungsgemäß verwendeten Aminoverbindungenein optimales Aussehen der Oberflächen und eine sehr exakte Kantenausbildungder Extrudate. Dies ist besonders wichtig und vorteilhaft bei derAusbildung von Laufstreifenseitenausläufen, aber auch beim Kalandrierenextrem dünnerGummischichten wie z.B. bei Stahlcordmischungen.
[0027] DieErfindung wird nachfolgend anhand der Beispiele 1 bis 6 näher erläutert, wobeidie Beispiele 1, 2, 4 und 5 Vergleichsbeispiele sind und die Beispiele3 und 6 Beispiele fürdie Erfindung sind.
[0028] InTabelle I sind die Zusammensetzungen der getesteten und ausgeprüften Polymermischungenin Gewichtsteilen angegeben. Vergleichsbeispiel 1 enthält keinProzeßadditiv,Vergleichsbeispiel 2 enthält3 Gewichtsteile Zinkseife, (Struktol® EF44der Firma Schill + Seilacher AG), die Vergleichsbeispiele 4 und5 enthalten jeweils 3 Gewichtsteile Sorbitanmonostearat bzw. Sorbitanmonolaurat,wie in EP-B1-0 761 734 beschrieben, und die erfindungsgemäßen Beispiele3 und 6 enthalten jeweils 3 Gewichtsteile Stearylsarkosin bzw. Oleoylsarkosin.
[0029] Alle übrigen Bestandteile,nämlichStyrol-Butadien-Kautschuk, Butadienkautschuk, gefällte Kieselsäure (Silica),TESPT, aromatisches Öl,Zinkoxid, Paraffinwachs, Stearinsäure, Antioxidans, Schwefelund Vulkanisierhilfsmittel (CBS, DPG) sind in allen sechs Beispielensowohl quantitativ als auch qualitativ identisch.
[0030] AussämtlichenMischungsrezepturen der Beispiele 1 bis 6 wurden Laborproben nacheinem fürsilanhaltige Kieselsäuremischungenfür Laufstreifenvon Fahrzeugreifen typischen Mischverfahren erstellt. Die Prozeßhilfsmittel,einschließlichder erfindungsgemäß verwendetenSubstanzen, wurden zu Beginn der zweiten Mischstufe zugegeben.
[0031] FolgendeTestverfahren wurden an den Laborproben durchgeführt: Mooney-Viskosität (MS 1+4,100°C),nach jeder Mischstufe, nach 4 Wochen Alterung, und Mooney-Viskosität (ML 1+4,100°C),nach dem Final Mix, nach 4 Wochen Alterung, jeweils gemäß DIN 53523.
[0032] Vulkametrie(Rheometer MDR 2000, 160°C)gemäß DIN 53529.
[0033] ShoreHärte A(Raumtemperatur, frisch und nach 1 Woche Alterung bei 70°C), gemäß DIN 53505.
[0034] Reißfestigkeit(Raumtemperatur, frisch und nach 1 Woche Alterung bei 70°C), gemäß DIN 53504.
[0035] Bruchdehnung(Raumtemperatur, frisch und nach einer Woche Alterung bei 70°C), gemäß DIN 53504.
[0036] ZugfestigkeitModul 100 %, Modul 300 % (Raumtemperatur, frisch und nach 1 WocheAlterung bei 70°C),gemäß DIN 53504.
[0037] Kerbzähigkeit(Raumtemperatur, frisch und nach 1 Woche Alterung bei 70°C), gemäß DIN 53508.
[0038] Rückprallelastizität (Raumtemperatur,frisch und nach 1 Woche Alterung bei 70°C), gemäß DIN 53508.
[0039] Druckverformungsrest(nach 22 Stunden bei 70°Cund 25 % Verformung), gemäß DIN ISO815.
[0040] Druckverformungsrest(nach 3 Tagen beim Raumtemperatur und 25 Verformung), gemäß DIN ISO 815.
[0041] Extrusionsparameter(Extrusionsgeschwindigkeit, Spritzquellung, Extrusionsrate, Materialdruck,Materialtemperatur) Oberflächenbeurteilung(Garvey Die: OberflächeA-E mit A als Bestnote, Kanten 1-10 mit 10 als Bestnote), jeweilsgemäß ASTM D2230.
[0042] Hitzeaufbauder Mischung unter dynamischer Belastung (Doli Flexometer Heat BuiltUp) gemäß DIN 53533.
[0043] DynamischerVerformungstest der unvulkanisierten Mischung (RPA 2000, Dehnungsverlaufbei 100°C;0,1 Hz; 1 Hz und 120°C,0,1 Hz).
[0044] InTabelle II sind die Mischdaten in Stufe I und Stufe II des verwendetenMischzyklus sowie die Mischungseigenschaften, d.h. die gemessenenMooney-Viskositäten unmittelbarnach dem Mischen sowie nach vierwöchiger Lagerung sowie die Rheometer-Meßwerte angegeben.
[0045] Vonallen untersuchten Prozeßhilfsmittelnerniedrigen die erfindungsgemäß verwendetenAminoverbindungen die Viskositätnach der letzten Mischstufe am stärksten. Besonders aber nachvier Wochen Lagerung bewirken die erfindungsgemäß verwendeten Substanzen lediglicheinen Anstieg der Viskosität(ML- Anstieg), um10 bzw. 11 Mooney-Einheiten (Beispiele 3 und 6), während dieherkömmlichenProzeßhilfsmitteleinen Anstieg von 29 (Zinkseife, Beispiel 2), 37 (Beispiel 5) bzw.47 Mooney-Einheiten (Beispiel 4) ergeben. Während ein Anstieg von 10 MEkeine Probleme verursacht, bedeutet ein Anstieg von 29 oder 37 bzw.47 ME größere Schwierigkeitenbei der Verarbeitung der entsprechenden Polymermischungen.
[0046] Beiden Rheometeruntersuchen bewirken die erfindungsgemäß verwendetenSubstanzen keine Veränderungder Vulkanisationskurve, währenddie Produkte gemäß den Vergleichsbeispielen4 und 5 eine kürzereAnvulkanisationszeit tc10 geben. Dies kann zu Schwierigkeiten durchAnvulkanisation bei der Extrusion führen.
[0047] InTabelle III sind die Vulkanisateigenschaften angegeben. Die Shore-A-Härte bleibtbei den erfindungsgemäß verwendetenSubstanzen auf dem Niveau des Vergleichsbeispiels 1, während dieanderen bekannten Prozeßhilfsmittelzu Abweichungen führen.Das physikalische Werteniveau aller untersuchten Prozeßhilfsmittelbleibt in dem fürLaufstreifen typischen Bereich; starke Abweichungen sind nicht zuverzeichnen.
[0048] InTabelle IV sind die Extrusionsparameter und die Ergebnisse des Hitzeaufbau-Testsmit dem Doli-Flexometer wiedergegeben.
[0049] DieExtrusionsquellung (Spritzquellung) ist bei den erfindungsgemäßen Beispielen3 und 6 jeweils am größten, d.h.die Füllstoff-Füllstoff-Wechselwirkungenwerden durch die erfindungsgemäß verwendetenSubstanzen am effektivsten erniedrigt. In Kombination mit einererhöhtenExtrusionsgeschwindigkeit gegenüber demVergleichsbeispiel 1 ergibt sich für die erfindungsgemäßen Beispiele3 und 6 die höchsteExtrusionsrate, was zu einer direkten Effizienzsteigerung bei derExtrusion dieser Mischungen in der Produktion führt. Auf die daraus resultierendenVerbesserungen bezüglichder Oberflächenoptikund der exakten Kantenausbildung der Extrudate wurde oben bereitshingewiesen.
[0050] Derdynamische Hitzeaufbau der mit den erfindungsgemäß verwendeten Substanzen gemischtenBeispiele liegt bei niedrigeren Werten als derjenige der Referenz.
[0051] Einenbesonders guten Indikator der Wirksamkeit der erfindungsgemäß verwendetenAminoverbindungen stellt der RPA-Test der unvulkanisierten Polymermischungdar. Durch stufenweise Erhöhungder Belastung der Probe durch Scherung werden Füllstoff-Füllstoff Wechselwirkungen stetsstärkerbelastet, bis die entsprechenden schwachen Bindungen brechen (Payne-Effekt).Dies äußert sichin einem niedrigen Scherspeichermodul G'. Bei Verwendung der erfindungsgemäß eingesetztenAminoverbindungen (Beispiele 3 und 6) wird schon bei niedrigen Scherbelastungenein geringer Scherspeichermodul erreicht, was auf sehr geringe Füllstoff-Füllstoff-Wechselwirkungenschließenläßt. Ausden 1 bis 6 der beigefügten Zeichnung läßt sichder Dehnungsverlauf der Proben gemäß den Beispielen 1 bis 6 unterden bereits genannten Bedingungen ablesen. In jeder Figur ist derScherspeichermodul in kPa logarithmisch gegen die Änderungder Dehnung in Prozent aufgetragen.




权利要求:
Claims (25)
[1] Polymermischung, enthaltend ein vernetzbaresund/oder ein thermoplastisches Polymerisat, gefällte Kieselsäure alsFüllstoffsowie bei der Kautschuk- und Kunststoffverarbeitung übliche Hilfs-und Zusatzstoffe, gekennzeichnet durch einen die Viskosität der Mischungabsenkenden Gehalt an mindestens einer Aminoverbindung, die ausgewählt istaus der Gruppe der Aminosäureester,Aminosäureamide,N-Acylaminosäuren, N-Acylaminosäureester,N-Acylaminosäureamidesowie deren Reaktionsprodukte mit Aminen und Diaminen.
[2] Polymermischung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,daß dieAminoverbindung ein Fettsäurederivatdes Sarkosins ist.
[3] Polymermischung nach Anspruch 1 oder Anspruch 2,dadurch gekennzeichnet, daß dieAminoverbindung ausgewähltist aus der Gruppe der Sarkosylester, Sarkosylamide, N-Acylsarkosine(Sarcoside), N-Acylsarkosinate und N-Acylsarkosinamide.
[4] Polymermischung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet,daß dasFettsäurederivatein Derivat der Octan-, 2-Ethylhexyl-, Laurin-, Stearin-, Palmitin-, Öl-, Myristin-,Linol-, Linolen- oder Ricinolsäureoder der Kokosfett-Fettsäuren ist.
[5] Polymermischung nach einem der Ansprüche 1 bis4, dadurch gekennzeichnet, daß diemindestens eine Aminoverbindung Stearoylsarkosin und/oder Oleoylsarkosinist.
[6] Polymermischung nach einem der Ansprüche 1 bis5, dadurch gekennzeichnet, daß dasvernetzbare Polymerisat ein Kautschuk oder eine Kautschukmischungaus der Gruppe der Naturkautschuke, Dienkautschuke, Fluorkautschuke,Silikonkautschuke oder Acrylkautschuke ist.
[7] Polymermischung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,daß diemindestens eine Aminoverbindung in einer Menge von 0,1–15 Gewichtsteilenje 100 Gewichtsteile Kautschuk bzw. Kautschukmischung vorliegt.
[8] Polymermischung nach einem der Ansprüche 1 bis5, dadurch gekennzeichnet, daß dasthermoplastische Polymerisat Polyethylen, Polypropylen, Polyester,Polyamid oder ein thermoplastisches Elastomer ist.
[9] Polymermischung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,daß diemindestens eine Aminoverbindung in einer Menge von 0,05–10 Gewichtsteilenje 100 Gewichtsteile Polyolefin bzw. Polyolefinmischung vorliegt.
[10] Polymermischung nach einem der Ansprüche 1 bis9, dadurch gekennzeichnet, daß siezusätzlichein Silan oder Silanderivat enthält.
[11] Polymermischung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet,daß dasSilan oder Silanderivat Bis(3-Triethoxy-silylpropyl)tetrasulfid(TESPT), 3-Mercaptopropyl-triethoxysilanoder 3-Thiocyanatopropyl-trimethoxysilan ist.
[12] Verfahren zur Senkung der Viskosität einerkieselsäuregefüllten Polymermischung,dadurch gekennzeichnet, daß indie kieselsäuregefüllte Polymermischungmindestens eine Aminoverbindung eingearbeitet und gleichmäßig darinverteilt wird, wobei die Aminoverbindung ausgewählt wird aus der Gruppe derAminosäureester,Aminosäureamide,N-Acylaminosäuren,N-Acylaminosäureester,N-Acylaminosäureamidesowie deren Reaktionsprodukte mit Aminen und Diaminen.
[13] Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,daß alsAminoverbindung ein Fettsäurederivat desSarkosins verwendet wird.
[14] Verfahren nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet,daß alsAminoverbindung eine Verbindung aus der Gruppe der Sarkosylester,Sarkosylamide, N-Acylsarkosine (Sarcoside), N-Acylsarkosinate und N-Acrylsarkosinamideausgewähltwird.
[15] Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 14, dadurch gekennzeichnet,daß alsFettsäurederivatein Derivat der Oktan-, 2-Ethylhexyl-, Laurin-, Stearin-, Palmitin-, Öl-, Myristin-,Linol-, Linolen- oder Ricinolsäure oderder Kokosfett-Fettsäuren verwendetwird.
[16] Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 15, dadurch gekennzeichnet,daß alsAminoverbindung Stearoylsarkosin und/oder Oleoylsarkosin verwendetwird.
[17] Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 16, dadurch gekennzeichnet,daß alsPolymermischung ein Kautschuk oder eine Kautschukmischung aus derGruppe der Naturkautschuke, Dienkautschuke, Fluorkautschuke, Silikonkautschukeoder Acrylkautschuke verwendet wird.
[18] Verfahren nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet,daß diemindestens eine Aminoverbindung in einer Menge von 0,1 bis 15 Gewichtsteilenje 100 Gewichtsteile Kautschuk bzw. Kautschukmischung verwendetwird.
[19] Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 18, dadurch gekennzeichnet,daß alsPolymermischung Polyethylen, Polypropylen, Polyester, Polyamid oderein thermoplastisches Elastomer verwendet wird.
[20] Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet,daß diemindestens eine Aminoverbindung in einer Menge von 0,05 bis 10 Gewichtsteilenje 100 Gewichtsteile Polyolefin bzw. Polyolefinmischung verwendetwird.
[21] Verfahren nach einem der Ansprüche 12 bis 20, dadurch gekennzeichnet,daß alsFüllstofffür diePolymerisatmischung eine gefällteKieselsäureverwendet wird, die, bevor sie der Polymerisatmischung zugesetztwird, mit einem Silan oder Silanderivat versetzt wird.
[22] Verfahren nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet,daß alsSilan oder Silanderivat Bis(3-Triethoxysilylpropyl)tetrasulfid (TESPT),3-Mercaptopropyltriethoxysilan oder 3-Thiocyanatopropyl-trimethoxysilan verwendetwird.
[23] Verwendung von Fettsäurederivaten des Sarkosinszur Senkung der Viskositäteiner kieselsäuregefüllten Polymermischung.
[24] Verwendung von Fettsäurederivaten des Sarkosinsals Kautschukadditive.
[25] Verwendung nach Anspruch 24 bei der Herstellungeines Laufstreifens fürFahrzeugreifen.
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同族专利:
公开号 | 公开日
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引用文献:
公开号 | 申请日 | 公开日 | 申请人 | 专利标题
法律状态:
2011-04-07| 8110| Request for examination paragraph 44|
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