专利摘要:
Für ein Etikett, ein Schild oder eine Karte wird ein Material mit Mikrophasenseparation verwendet, in dem individuelle Strukturen durch eine Erscheinungsform gegeben sind, die eine typische Ausprägung mit zufällig variierten Abwandlungen besitzt. Die typische Ausprägung kann elektronisch erfasst und zur Identifizierung oder Authentifizierung ausgewertet werden. Geeignete Materialien sind insbesondere Blockcopolymere. Die typische Ausprägung kann in einer Verästelung linearer Strukturen auftreten.
公开号:DE102004002410A1
申请号:DE102004002410
申请日:2004-01-16
公开日:2005-08-11
发明作者:Astrid Dr. Elbe;Günter Dr. Schmid;Holger Sedlak;Jean-Pierre Dr. Seifert
申请人:Infineon Technologies AG;
IPC主号:G06K11-00
专利说明:
[0001] Beielektronisch auslesbaren Etiketten, wie z. B. RFID-Tags, oder beiChipkarten sind zur Identifizierung eines Produktes oder eines Nutzers,zur Überprüfung einerZugangs- oder Nutzungsberechtigung oder zur Autorisierung von Transaktionenelektronisch erfassbare und auswertbare Kennzeichnungen angebracht.Diese könnenin elektronischer Form abgespeichert sein oder auch einfach aufder Oberfläche,z. B. in Form eines Strichcodes, aufgebracht sein. Zur Erhöhung derSicherheit werden ergänzendeEchtheitsmerkmale gefordert, die, wie z. B. das Wasserzeichen vonBanknoten, einen zusätzlichenEchtheitsnachweis, eine Identifizierung oder eine Authentifizierungermöglichen.Ein Echtheitsmerkmal, das nicht in rein elektronischer Form vorhandenist, hat den Vorteil, dass es nicht mit elektronischen Mitteln,z. B. einer integrierten Schaltung, nachgeahmt oder emuliert werdenkann. Eine Fälschungeines betreffenden Produkts oder eine betrügerische Manipulation der vorhandenenSicherheitsmerkmale ist daher bei einem nichtelektronischen Echtheitsmerkmalausreichend komplexer Struktur besonders schwierig. Ein nichtelektronischesEchtheitsmerkmal sollte jedoch elektronisch auslesbar und auswertbarsein, da nur so eine effektive und kostengünstige Echtheitsüberprüfung möglich ist.In Halbleiterchips, die in Chipkarten eingesetzt werden, findenderzeit Schutzvorrichtungen Anwendung, die auf der Verschlüsselungder elektrischen Daten beruhen (Kryptographie). Eine im Prinzipmöglicheelektronische Analyse der Kommunikation eines Terminals mit demChip wird durch eine elektronische Schaltung geschützt, dieden eigentlichen Datentransfer tarnt. Das komplette Schutzsystemist hierbei elektronisch.
[0002] Beieiner Phasenseparation, z. B. bei einer Kristallisation, tritt dasPhänomenauf, dass das entstehende Gebilde zwar eine einheitliche mikroskopischeStruktur aufweist, aber gleichzeitig unterschiedlich ausgebildeteStrukturen größerer Dimensionen auftreten.So kann z. B. ein Salz als kompakter Einkristall hergestellt werdenoder auch als Agglomerat einer Vielzahl gleichartiger mikroskopischerKristallzellen, die in bestimmter Weise gruppiert sind und insgesamteine granulat- oderpulverartige Erscheinungsform besitzen. Die betreffende Erscheinungsformkann jeweils typische Ausprägungenbesitzen, die z. B. durch die Korngröße oder eine makroskopischregelmäßige Anordnungvon Zellgruppen (Cluster) oder dergleichen charakterisiert ist,währenddie Erscheinungsform an sich durch den Prozess der Phasenseparationund durch die dabei vorherrschenden Bedingungen festgelegt ist.
[0003] Etwas Ähnlichestritt bei der Bildung von Eisblumen auf, bei denen die Eiskristalleuntereinander dieselbe Struktur aufweisen, dabei aber, in größeren Längenabmessungenbetrachtet, eine übergeordneteErscheinungsform zeigen, die eine Vielzahl von typischen Ausprägungen aufweist,die von Exemplar zu Exemplar verschieden sind und so individuelle Strukturenerkennen lassen, anhand deren sich somit die einzelne Eisblume identifizierenlässt.Die Kristalle sind alle gleich; die Eisblumen sehen alle verschiedenaus. Die grundlegende Erscheinungsform unterscheidet die Eisblumenvon Eiszapfen oder Schnee; die typischen Ausprägungen sind die Abmessungenund Anordnungen der typischen geometrischen Formen, die in den Eisblumenzu erkennen sind. Die übergeordnetenErscheinungsformen könnenjeweils unterschiedliche Größenordnungen derLängenabmessungenaufweisen. Die typischen Ausprägungender Erscheinungsform einer jeweiligen Größenordnung weisen in der RegelWiederholungen auf, ohne dass die Struktureinheiten homogen oderstreng periodisch angeordnet sind.
[0004] Dasbeschriebene Phänomentritt insbesondere im Fall der Mikrophasenseparation bei Polymerenauf. Nach einer physikalischen Vermischung verschiedener, in derRegel unverträglicherPolymere entsteht als Folge einer anschließenden Entmischung der unverträglichenPolymere ein heterogenes Material, in dem größere Bereiche jeweils aus nureinem der Polymere bestehen. Wenn die Polymere als Blöcke in Formvon Copolymeren chemisch miteinander verknüpft sind, kann die Entmischung unddamit das Größenwachstumder sich trennenden Phasen nicht mehr beliebig weit voranschreiten. Mehreregleichartige Blöckelagern sich dann zu so genannten Domänen zusammen, die je nach dem Mengenverhältnis derKomponenten eine Kugel-, Zylinder- oder Lamellenform annehmen können. Diese Phasenseparationerfolgt im Bereich molekularer Abmessungen, so dass man dieses Phänomen alsMikrophasenseparation bezeichnet.
[0005] InBlockcopolymeren findet eine selbstorganisierte Mikrophasenseparationstatt. Blockcopolymere sind Blockpolymere mit mehr als einer Artvon Monomer. Wie bei gewöhnlichenBlockpolymeren besteht das Moleküleines Blockcopolymers aus linear verknüpften Blöcken, worunter ein Abschnitteines Polymermolekülsverstanden wird, der mehrere identische Repetiereinheiten umfasstund mindestens ein konstitutionelles oder konfiguratives Merkmalbesitzt, das sich von denen der angrenzenden Abschnitte (Blöcke) unterscheidet.Die Blöckesind direkt oder durch konstitutionelle Einheiten, die nicht Teilder Blöckesind, miteinander verbunden. Ein Beispiel ist Pluronic®, einaus Ethylenoxid und Propylenoxid aufgebautes Blockcopolymer. Diebei der Mikrophasenseparation entstehenden Phasen bilden wohlgeordnete zweidimensionaleund/oder dreidimensionale Mesostrukturen aus. Diese Strukturen können kubisch zentriert,schichtartig, in parallel zueinander angeordneten Zylindern oderin wurmartig gekrümmten Strukturenausgebildet sein. Die Ausbildung der Phasen wird außer durchdie Zusammensetzung des Blockcopolymers auch durch die formgebendeOberflächedes Materialbereiches beeinflusst. Die Länge der Mesostrukturen liegttypisch im Bereich von 1 μm bis10 nm. Die Strukturgrößen können sogewählt werden,dass sie im Bereich des sichtbaren elektromagnetischen Spektrumsoder im UV-Bereich oder Infrarotbereich liegen.
[0006] InVeröffentlichungenvon GünterReiter, Institut de Chimie des Surfaces et Interfaces, Mulhouse, sindKristallisationsstrukturen von Blockcopolymeren beschrieben, diein verschiedenen Größenordnungender Längenabmessungenunterschiedliche Erscheinungsformen von Strukturen zeigen. Je nach derGrößenauflösung beider Abbildung der Strukturen erhältman Bilder aus einzelnen Punkten, linienartigen Strukturen, verästeltenLinien oder flächenartigenMustern. Die mikroskopisch auftretenden Mesostrukturen bilden daherin unterschiedlichen Längenskalenunterschiedliche Erscheinungsformen, deren Entstehung von den Abscheidebedingungen beimHerstellungsprozess abhängt.Die Entstehung von Erscheinungsformen makroskopischer Strukturenmit zufälligauftretenden typischen Ausprägungenauf der Grundlage homogener mikroskopischer Strukturen ist mit denBildern und Figuren der Eisblumen vergleichbar, die mikroskopischin Wiederholungen derselben Eiskristallstruktur bestehen.
[0007] DieKristallisation von Blockcopolymeren ist ein sich selbst organisierenderProzess. Dabei entstehen individuelle Strukturen, die über dieverschiedenen Größenordnungenhinweg in unterschiedlichen Erscheinungsformen mit jeweils typischen Ausprägungen erscheinen.Wenn die Kristallisationsgeschwindigkeit und der Temperaturverlaufdes Kristallisationsprozesses geändertwerden, ändernsich auch die Erscheinungsformen und deren typische Ausprägungen aufGrund der Kristallisationsstrukturen. Ohne genaue Kenntnisse derbei der Herstellung maßgeblichenProzessparameter sind die Erscheinungsformen und deren typischeAusprägungen,die zumindest oberflächlich ähnlich erscheinen,nicht reproduzierbar.
[0008] Dieaus den Prozessbedingungen resultierenden Erscheinungsformen zeigenin ihren typischen Ausprägungennoch zusätzlichAbwandlungen, die zufälligvariiert erscheinen und wesentlich über die unvermeidlichen Abweichungeninfolge von Herstellungstoleranzen hinausgehen. In einem typischenBeispiel sind die individuellen Strukturen der betreffenden Erscheinungsformdurch verästelteLinien gebildet, wobei die Winkel zwischen den einzelnen Linienoder Abschnitten von Linien durch die Bedingungen bei der Kristallisationbestimmt sind und diese Erscheinungsform als solche festlegen. Eine typischeAusprägungist hier zum Beispiel durch die Länge und die Abstände dereinzelnen Linien gegeben. Es ist daher bei einer bestimmten Vergrößerung desMaterials die betreffende Erscheinungsform erkennbar, die prinzipielldurch die Verästelunggerader Linien unter festgelegten Winkeln gegeben ist, während einetypische Ausprägungdieser Erscheinungsform durch die Länge und/oder die Abstände derLinien oder durch die Lage von Endpunkten der Linien bestimmt wird.Die typische Ausprägungist im Gegensatz zu der prinzipiellen Erscheinungsform nicht festgelegt,sondern weist Schwankungen und Abwandlungen auf, die zufällig sind,so dass in diesem Beispiel die Längenund Abständeder Linien unterschiedlich sind und statistisch verteilt erscheinen.
[0009] Erfindungsgemäß werdenfür einIdentifizierungs- oder Authentifizierungsmedium Materialien eingesetzt,die durch Mikrophasenseparation individuelle Strukturen ausbilden,die eine Erscheinungsform aufweisen, die eine typische Ausprägung mit über Herstellungstoleranzenhinausgehenden Abwandlungen besitzt, die zufällig variiert erscheinen. Diesetypische Ausprägungist im Bereich von Größenabmessungenerkennbar, die überAbmessungen hinausgehen, die fürdie aus der Mikrophasenseparation resultierenden Mesostrukturenselbst charakteristisch sind. Damit ist bei prinzipiell festgelegter Grundstrukturdie Realisation einer zufälligschwankenden typischen Ausprägungmöglich,die elektronisch erfasst und zur Identifizierung oder zur Authentifizierungausgewertet werden kann. Ein Etikett oder Schild oder eine Kartemit einem derartigen Material kann daher als Identifizierungsmediumoder Authentifizierungsmedium verwendet werden, wenn die individuellenStrukturen einer Erscheinungsform mit einer typischen Ausprägung beigeeigneter Wahl der Längenskalaelektronisch detektiert werden und mit an sich bekannten Mittelnder Bilderfassung ausgewertet werden.
[0010] Inder beigefügtenFigur ist eine Erscheinungsform eines Materials mit Mikrophasenseparationin einer bestimmten Größe der Bildauflösung dargestellt.Bei diesem speziellen Beispiel, das hier zur Erläuterung des Prinzips näher beschriebenwird, ist eine Vielzahl miteinander verästelter gerader Linien vorhanden.Diese Erscheinungsform entsteht aus einer Anlagerung der aus derMikrophasenseparation resultierenden Mesostrukturen zu größeren Agglomeraten,die eben die in der Figur dargestellte Erscheinungsform zeigen.In diesem Beispiel ist fürdie Erscheinungsform charakteristisch, dass an größeren geradlinigenAbschnitten der Struktur jeweils kürzere Linien seitlich unterfestem Winkel angesetzt sind.
[0011] Inder Figur ist als Beispiel eine gerade Linie als Hauptader 1 eingezeichnet,von der gerade Linien als Nebenadern 2 unter einem bestimmtenWinkel, der hier als Beispiel zu 80° gewählt wurde, abgehen. Von denNebenadern 2 wiederum gehen kürzere gerade Linien als Ansätze 3 ab,ebenfalls unter einem Winkel von 80° in Richtung von der Hauptader 1 weg. Beiden besonders herausgestellten längerenNebenadern 4 besitzen die seitlichen Ansätze 5 ihrerseitsVerästelungen 6.Die Linien bilden auf diese Weise eine Mehrzahl von Hierarchiestufenin der Verästelung.Die Winkel 7 der Verästelungsind jeweils von der Hauptader 1 nach außen hingesehen gleich und stellen ein Merkmal dar, das die Erscheinungsformdieses Beispiels bestimmt. Die typische Ausprägung dieser Erscheinungsformist dagegen in der jeweiligen Längeder Ästeund Zweige sowie in deren unterschiedlichen Abständen zu sehen.
[0012] Während dieErscheinungsform als solche durch die Kristallisationsbedingungenbei der Herstellung der individuellen Strukturen im Prinzip festgelegtist und sich bei entsprechender Größenordnung der Abbildung alsVerästelungvon geraden Linien unter festem Winkel darbietet, sind die typischen Ausprägungen vonExemplar zu Exemplar zufällig variiertmit überdie üblichenHerstellungstoleranzen deutlich hinausgehenden Abwandlungen. DieseAbwandlungen könnenals individuelle Merkmale erfasst werden, die in dieser bestimmtenForm nur bei einem bestimmten Exemplar des Identifizierungs- oderAuthentifizierungsmediums vorliegen.
[0013] DieMethode zur Auswertung der zur Identifizierung oder Authentifizierunggewähltentypischen Ausprägungist grundsätzlichim Rahmen der geforderten Bildauflösung frei wählbar. Die Methode ist vonder Bildauflösungoder Vergrößerung bei derBilderfassung bedingt. Die Auflösungmuss einerseits ausreichend gut sein, um die typische Ausprägung beieinem individuellen Exemplar erfassen zu können, andererseits treten dieAbwandlungen einer typischen Ausprägung nur in einem den Abmessungen derMesostrukturen übergeordnetenGrößenbereich auf.Bei einem typischen Raster von 320 × 200 in einem Rechteck angeordnetenBildpunkten (Pixeln) kann man mit einer optischen Fokussierung aufeine Entfernung von etwa 5 cm Strukturmerkmale einer Größenordnungvon etwa 50 μmauflösen.Die individuellen typischen Ausprägungen können in einer vorgegebenenWeise, insbesondere Reihenfolge, erfasst und nach Bedarf abgespeichertwerden oder auch auf mathematischem Wege analysiert werden.
[0014] Beider Erscheinungsform, die in der Figur als Beispiel gezeigt ist,bilden die von der Hauptachse des Kristalls in einem bestimmtenWinkel 7 abgehenden Seitenäste durch ihre unterschiedlichenLängeneine typische Ausprägungmit deutlichen Abwandlungen, da die Längen der Linien nicht etwanur bei einem bestimmten Exemplar des Mediums untereinander verschiedensind, sondern von Exemplar zu Exemplar zufällige und deutlich erkennbareAbweichungen auftreten. Die Anzahl, Position und Länge derLinien sind erwartungsgemäß bei jedemExemplar des Mediums soweit verschieden, dass eine Identifizierungeinander entsprechender Linien in der Regel gar nicht möglich seinwird. Die zur Identifizierung oder Authentifizierung herangezogeneErscheinungsform ist einerseits durch ihre Merkmale charakterisiertund von anderen Erscheinungsformen unterscheidbar, aber andererseitsin den Abwandlungen der miteinander vergleichbaren typischen Ausprägungen individualisierbar.
[0015] EineMöglichkeitder Auswertung unter einer Vielzahl anderer und an sich bekannterVerfahren zur Bildauswertung besteht in dem beschriebenen Beispieldarin, die Endpunkte der Seitenästeoder Nebenadern als Koordinatenpaare in Bezug auf ein an der Achsedes Hauptkristalls oder der Hauptader ausgerichtetes Koordinatensystemzu erfassen. Es kann dann, z. B. mit dem aus der Algebra bekannten NewtonschenVerfahren zur Approximation einer Funktion, ein Polynom niedrigstenGrades in einer Variablen gefunden werden, das einen Funktionsgraphenliefert, auf dem alle Koordinatenpaare der erfassten Bildpunkteliegen. Man erhältso eine Wellenlinie durch die besagten Endpunkte der Nebenadern. Eineauf diese Funktion angewendete Fourier-Transformation liefert eineharmonische Analyse in digital verarbeitbare diskrete Amplitudenwerte.Auf diese Weise erhältman aus der Längenverteilungder Nebenadern ein fürdie Kryptographie geeignetes Bitmuster. Entsprechende Auswertungensind auch im Falle der anderen möglichenErscheinungsformen der Materialien mit Mikrophasenseparation möglich. Diegeeigneten Auswerteverfahren werden durch eine Anpassung an diebetreffenden Strukturmerkmale im Prinzip ohne zusätzlicheerfinderische Tätigkeitim Rahmen des fachmännischenHandelns aufgefunden.
[0016] Einfür dasIdentifizierungs- oder Authentifizierungsmedium geeignetes Materialmit Mikrophasenseparation ist z. B. Polystyren-b-ethylenoxid (PBb-PEO). Überdie Einstellung der Prozessparameter, insbesondere die Wahl desTemperaturverlaufes und der Kristallisationsgeschwindigkeit, können diezufälligentstehenden Strukturmuster bei der Herstellung beeinflusst werden.Auf der Grundlage der entstehenden Mesostrukturen resultieren inunterschiedlichen Größenbereichenunterschiedliche makroskopische Strukturen, die insbesondere imBereich von Längenabmessungenoberhalb von 1 μm, vorzugsweise vonmehr als 10 μmerfasst werden können.Die sich nach chaotischen Gesetzen, jedoch grundsätzlich festgelegtemEntstehungsprozess bildende Erscheinungsform der individuellen Strukturen immakroskopischen Bereich beinhaltet eine zufällige Komponente individuellerAbwandlungen. Damit ist eine nichtelektronische, aber elektronischerfassbare und auswertbare Charakterisierung möglich, die als ergänzendesSicherheitsmerkmal oder Echtheitsmerkmal eines Produktes eingesetztwerden kann. Dazu werden im Weiteren eine Reihe von Ausführungsbeispielenangegeben.
[0017] EinMaterial mit Mikrophasenseparation, z. B. ein Blockcopolymer, wirdin einer kleinen Fläche vonz. B. typisch 2 × 2cm2, die also in etwa der Fläche einesEtiketts oder dergleichen entspricht, in ein Gewebe eingeschmolzen.Das kann auch ein Kleidungsstücksein, z. B. eine Jeanshose aus Baumwolle. Eine große Anzahlvon in dieser Weise zu behandelnden Gewebestücken wird bei einer Temperatur vonz. B. typisch 300°Cin einer Inertgasatmosphäre einemvorgegebenen Temperaturverlauf zur allmählichen Abkühlung des Materials ausgesetzt.Nach diesem Abkühlprozesshat sich die typische Kristallstruktur des Blockcopolymers mit Mesostrukturen ausgebildet,wobei mindestens eine Erscheinungsform mit zufällig variierender typischerAusprägungin einer geeigneten Größenskalaentstanden ist. Wenn die Glasübergangstemperaturdes verwendeten Materials oberhalb von z. B. typisch 250°C liegt,bleibt die einmal ausgebildete individuelle Struktur des Materialsbestehen und wird insbesondere beim Bügeln oder Waschen nicht mehrverändert.Zur Anwendung in einem Gewebe ist es anstelle des Einschmelzens auchmöglich,das Material mit Mikrophasenseparation in flüssiger oder gelöster Formin eine entsprechende Flächedes Gewebes einzubringen, d. h. das Gewebe mit dieser Lösung zutränken,und anschließenddas Mate rial durch Eintrocknen dauerhaft in dem Gewebe zu fixieren.Auch dabei kristallisiert das Material in typischer Form aus.
[0018] Dieindividuellen Strukturen werden dann z. B. im Bereich einer Längenabmessungvon typisch etwa 20 μmerfasst. Das kann unter anderem mit einer Mobiltelefonkamera, gegebenenfallsausgestattet mit einer optischen Vorsatzlinse, geschehen, womitauch gleich eine telefonische Übermittlungder erfassten Daten zur Auswertung in einer Zentrale oder ein Abrufzentral gespeicherter Vergleichsdaten möglich ist. Zum Beispiel wirdso die Längenverteilung derin der Figur dargestellten Verästelungerfasst. Daraus kann dann insbesondere ein Bitmuster ermittelt werden,anhand dessen die Echtheit des Kleidungsstücks oder Gewebes überprüft wirdoder eine Zuordnung zu einem Eigentümer oder dergleichen erfolgt.Bei einem erstmaligen Erfassen der zufällig entstehenden typischenAusprägungkann das so ermittelte Bitmuster zum Vergleich in einer Datenbank abgespeichertwerden. Die mit dem Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium vorgenommeneindividuelle Kennzeichnung des betreffenden Kleidungsstücks kannauf diese Weise in einem elektronisch verarbeitbaren Format erfasstund abgespeichert werden. Bei einem erneuten Auslesen der typischen Ausprägung kannso das betreffende Kleidungsstück später wiederidentifiziert werden.
[0019] Eineweitere bevorzugte Anwendung liegt auf dem Gebiet der Chipkarten.Der Kartenkörpereiner Chipkarte kann z. B. vollständig aus einem Material mitMikrophasenseparation hergestellt werden. Statt dessen ist es auchmöglich,nur einen Trägereines mit einem Halbleiterchip versehenen und zum Einsatz in einemKartenkörpervorgesehenen Chipmoduls aus einem solchen Material herzustellen.Die individuellen Strukturen der zufällig variierten typischen Ausprägung können z.B. von einem Terminal erfasst werden, in das die Chipkarte eingeführt wurde.Zu diesem Zweck kann in dem Terminal zusätzlich zu den Vorrichtungenzur elektronischen Kommunikation mit dem Chip ein Lese- oder Bilderfassungsgerät integriertsein, das die individuellen Strukturen des erfindungsgemäß eingesetztenMaterials erfasst. In dem Terminal kann gegebenenfalls auch einzugehörigesBitmuster zur Verschlüsselung oderzum Vergleich mit abgespeicherten Daten erzeugt werden. Eine solcheKarte oder ein Schild mit dem erfindungsgemäß eingesetzten Material kann oberseitigzusätzlichmit einem magnetischen Material beschichtet werden, das zumindestteilweise die individuellen Strukturen reproduziert. Beim Auslesen oderScannen des Musters der individuellen Strukturen kann in diesemFall ein Magnetlesekopf eingesetzt werden, der diesen Strukturenentsprechend ein Profil unterschiedlicher Intensitäten erfasst,das als Abbildung der Strukturen ausgewertet werden kann. Die magnetischeBeschichtung kann zusätzlich plangeschliffensein, so dass das magnetische Material aufgrund der durch die individuellenStrukturen gebildeten Oberflächenunebenheitenbereichsweise entfernt und nur noch bereichsweise vorhanden ist. BeimAuslesen wird so ein deutlich ausgeprägtes und leicht auswertbaresmagnetisches Muster erzeugt.
[0020] DieAnwendung des Identifizierungs- oder Authentifizierungsmediums beieiner Chipkarte oder einem RFID-Tag ist auch geeignet im Zusammenhangmit kryptographischen Verfahren zur Verschlüsselung. Aus den individuellenStrukturen kann eine Codenummer oder dergleichen zur individuellen Identifizierungoder Überprüfung einerZugangsberechtigung erzeugt werden. Eine Verschlüsselung kann so unabhängig voneiner direkten Zuweisung einer Codenummer oder PIN nur aufgrunddes Herstellungsprozesses, der zufällig variierende typische Ausprägungen liefert,erfolgen.
[0021] DieProzessparameter bei der Herstellung werden nicht bekannt gegeben,und das zufällige Entstehender individuellen Strukturen ist nicht direkt beeinflussbar. Darausresultiert ein hohes Maß anSicherheit durch die Anwendung dieses Identifizierungs- oder Authentifizierungsmediums.
1 Hauptader 2 Nebenader 3 Ansatz 4 längere Nebenader 5 Ansatz 6 Verästelung 7 Winkel
权利要求:
Claims (7)
[1] Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium,das zumindest eine flächigeAusdehnung als Etikett, Schild oder Karte aufweist und einMaterial umfasst, in dem individuelle Strukturen ausgebildet sind,die elektronisch erfasst und ausgewertet werden können, umeine Identifizierung oder Authentifizierung vorzunehmen, dadurchgekennzeichnet, dass die individuellen Strukturen eineErscheinungsform aufweisen, die eine typische Ausprägung mit über Herstellungstoleranzenhinausgehenden Abwandlungen besitzt, die zufällig variiert erscheinen, und dieindividuellen Strukturen in einem Material ausgebildet sind, dasinfolge einer Mikrophasenseparation Mesostrukturen aufweist, diein einem Bereich von Größenabmessungen,die überAbmessungen hinausgehen, die fürdie Mesostrukturen selbst charakteristisch sind, die zufällig variierteAusprägungzeigen.
[2] Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium nachAnspruch 1, bei dem die individuellen Strukturen in einem Blockcopolymerausgebildet sind.
[3] Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium nachAnspruch 1 oder 2, bei dem die Mesostrukturen charakteristischeAbmessungen von weniger als 0,1 μmaufweisen und die Erscheinungsform der individuellen Strukturen einetypische Ausprägungmit Abmessungen im Bereich von mehr als 1 μm aufweist.
[4] Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium nacheinem der Ansprüche1 bis 3, bei dem das Material als Etikett in ein Gewebe eingeschmolzen oderaus einer Flüssigkeitin das Gewebe eingebracht und eingetrocknet ist.
[5] Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium nacheinem der Ansprüche1 bis 3, bei dem das Material einen Kartenkörper einer Chipkarte oder einenTrägereines Chipmoduls bildet.
[6] Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium nacheinem der Ansprüche1 bis 5, bei dem eine Oberseite des Etiketts, des Schilds oder derKarte mit einem magnetischen Material beschichtet ist, in dem dieindividuellen Strukturen zumindest teilweise reproduziert sind.
[7] Identifizierungs- oder Authentifizierungsmedium nachAnspruch 6, bei dem die Beschichtung aus dem magnetischen Materialoberseitig planarisiert ist, so dass die Beschichtung entsprechendden individuellen Strukturen nur bereichsweise vorhanden ist.
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同族专利:
公开号 | 公开日
DE102004002410B4|2008-09-18|
引用文献:
公开号 | 申请日 | 公开日 | 申请人 | 专利标题
法律状态:
2005-08-11| OP8| Request for examination as to paragraph 44 patent law|
2009-03-12| 8364| No opposition during term of opposition|
2013-11-28| R119| Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee|Effective date: 20130801 |
优先权:
申请号 | 申请日 | 专利标题
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